Neue Insel, neues Glück

Bye bye Bottle Beach!  Du warst schon was Besonderes. Doch die Zeit wird knapp. Ist ja schon fast Halbzeit und es liegt noch einiges vor uns. Also wieder auf die Autofähre, diesmal mit etwas mehr Seegang, und rüber zur nächsten Insel. Zum Mittag gab es stilecht was von Tante Instant und ne mit Farbstoff vollgepumpte Brause aus denn Bord-Bistro. Davon wird die Zunge so schön bunt.  Auf dem Schiffchen waren wenig Passagiere und deswegen konnten wir auch etwas lauter sein und Fangen spielen. Ist schon besser so wenn danach noch eine Autofahrt ansteht.

Koh Samui. Die am längsten vom Tourismus beherrschte Insel Thailands. Ich hatte sie mir schlimmer vorgestellt. Fertiger. Aber weit gefehlt. Hier ist nichts fertig. An vielen Ecken wird gebaut und es scheint noch viel Platz für Neues zu sein. Auf jeden Fall ist hier ist für jede Sorte Touri was dabei. Von Jugendlichen über Familien bis hin zu Senioren. Es sind alle vertreten und irgendwie wird auch jeder fündig. Saufen mit den Jungs, Jetski fahren, Off-road über die bis zu 600 Meter hohe Insel, Beachen, Essen, Wandern, Tempel besuchen, Tagestrips zu anderen kleinen Inseln, ein Besuch am Schießstand, Schnorcheln, Tauchen, Wellness, Fitness oder auch so absurde Sachen wie Elefantenreiten und dressierte Affen angucken. Vieles davon ist nicht meins. Aber diese Insel hat sich halt auf alle und jeden eingestellt.

Wir sind erst einmal in den Nordosten in ein Resort gezogen. Eine etwas urigere Ecke, in der sich auch 2 große Tempelanlagen mit insgesamt 3 großen Statuen befanden. Ich liebe die großen Figuren, wie in Deutschland alte Kirchen. Immer einen Besuch und ein paar Fotos wert. Da die Anlagen bei uns um die Ecke lagen, konnten wir sie glatt an einem Tag besuchen. Die Anlage mit dem goldenen Buddha befand sich direkt auf einer Landzunge gesäumt von vielen Geschäften. Ganz nach dem Geschmack meiner Frau. Viele der Geschäfte hatten nach hinten raus eine kleine Terasse mit Meerblick und boten kleine Snacks und Drinks an. Ganz nach meinem Geschmack.

Die andere Anlage war umgeben von einer künstlich angelegten Teichanlage, die voller Fische war, die man natürlich füttern durfte. So konnte ich in aller Ruhe Fotos machen und auch der Sohn war glücklich. 

Nach drei Tagen zogen wir in den Süden der Insel. Wieder ein Resort. Wieder mit Klimaanlage, Kühlschrank und genug Platz für uns Vier. Aber vorher noch schnell unser Visum verlängern. Das ging auch ganz fix und war weniger stressig als gedacht. In der Wartezeit waren wir noch schnell einkaufen und was Günstiges in einem der Seitenstraßen-Restaurants essen. Und wie immer war es sehr lecker. 

Unsere Fotos für den Visumsantrag wurden mit dem Handy geknipst und dann schnell ausgedruckt. Und der Typ der das für uns erledigte, griff wenn mal etwas weniger Verkehr war, zu seiner Gitarre und fing an westliche Lieder zu covern. So muss das auf nem Amt! Stell mir das gerade vor wie mich die Bearbeiterin vom Bürgeramt mit einem Ständchen empfängt. Könnte schlimmer sein. Es sei denn, sie kann nicht singen. ;-)

Im Süden dann besuchten wir einen Tempel, in dem ein Mönch in einem Glaskasten ausgestellt war. Der Mönch mit dem Namen Luong Pordang starb in seiner meditativen Haltung, die er vor seinem Ableben 1973 einnahm. Er sagte seinen Tod voraus und bat im Vorhinein seine Leiche im Falle der Verwesung einzuäschern. Sollte dies nicht eintreten, wolle er als Zeichen der Lehren Buddhas ausgestellt werden. Und so geschah es. Das einzige, was von ihm mit der Zeit wirklich verweste waren seine Augen, sodass diese seitdem mit einer Sonnenbrille bedeckt werden. Ich war von dieser Geschichte stark beeindruckt.

Danach besuchten wir noch einen Wasserfall. In dem steinigen Flussbett stakten mein Sohn und ich noch eine Weile hin und her. Ein wirklich schöner Ort. Leider wurden dort in diesem schönen Ambiente diese uminösen Elefanten-Touren angeboten die ich wirklich hässlich finde. Alleine das Geschirr mit dem oft bis zu 3 Touristen und der Mahout umhergeschleppt werden wiegt an die 30 Kilogramm. Ich kann mir nicht vorstellen mit 250 Kilogramm auf dem Rücken in einem steinigen Flussbett Tagein und Tagaus umherzulaufen. Da ziehe ich doch lieber Baumstämme durch den Tropenwald. Die muss ich nämlich nur ziehen und nicht tragen. 

Juhu! Dank dem Internet in meiner sich stets um unsere Reise kümmernde Frau haben wir dann diesen Ort entdeckt. Auf der Westseite der Insel und genau hinter diesem Punkt, an dem man intuitiv wieder umkehrt, weil man denkt jetzt kommt nur noch Ödland.  Aber wenn man weiterfährt kommt nur 5 Minuten später dieser Ort. Eine kleine Anlage mit Bungalows und das dazugehörige Restaurant. Anfangs dachte ich noch ich sei Di Caprio in the Beach und habe etwas Reines als einer der Ersten betreten. Reich‘ mir mal einer die Kokosnuss, ich poste das gleich mal auf Facebook! Naja, nicht ganz. War ja n Restaurant. War auch zu gut das Essen, alsdass es was Uriges hatte. Und es hatte WLAN. Und als einer von sieben Milliarden Menschen auf diesem Planeten im Jahre 2018 gehört diese Idee wohl eher der Romantik und der Egozentrik des Westens an. Aber egal. Kurz vor Sonnenuntergang wurde der Laden auch recht voll. Dank TripAdvisor.ru und TripAdvisor.fr.

Doch es war mein, nein unser, erster Sonnenuntergang am Meer seit wir thailändischen Boden betreten haben. Einfach mal Oooooh wie schön!

Morgen geht es weiter. Runter von der Insel. Weiter Richtung Westen. Da liegt noch soviel Küste die bestaunt werden will. Ich freue mich auf unser Mittagessen im Bord-Bistro und eine bunte Zunge. ;-)

In diesem Sinne: Bis bald!